George Eliot, eigentlich Mary Anne Evans, wurde am 22. November 1819 in der Grafschaft Warwickshire geboren und starb am 22. Dezember 1880 in London.

Middlermarch ist ihr bekanntester Roman. Das Meisterwerk erschien 1874.
Middlemarch vermittelt Einblicke in das gesellschaftliche Leben und die politische Lage des viktorianischen Zeitalters.

Alle Themen der menschlichen Existenz sind darin enthalten und dabei ist die Lektüre nie anstrengend. Das Buch handelt von Liebe und Gier, von Wünschen und Erwartungen, von Selbsttäuschungen, vom Scheitern und davon, was es bedeutete in der damaligen Zeit eine Frau zu sein. George Eliot war eine Feministin.

Ein außergewöhnliches Lesevergnügen.

Wie kam es, dass Dorothea in den Wochen seit ihrer Heirat nicht etwa klar erkannte, sondern mit einem erstickenden Gefühl der Bedrückung gespürt hatte, dass an die Stelle der Perspektive und der frischen Luft, die sie im Geist ihres Ehemannes zu finden geträumt hatte Vorzimmer und verwinkelte Gänge getreten waren, die nirgendwohin zu führen schienen? Ich nehme an, dass in der Zeit des Werbens alles als provisorisch und vorläufig betrachtet wird. Und das die geringsten Beweise von Geist oder Fähigkeit als Garantie herrlicher Offenbarungen gelten, die sich in der Muße des Ehelebens enthüllen werden. Doch sobald die Schwelle der Heirat überschritten ist, konzentriert sich die Erwartung auf die Gegenwart. Hat man sich auf die Reise des Ehelebens begeben, kann man die Augen nicht mehr davor verschließen, dass man kaum noch Fahrt macht und kein offenes Meer in Sicht ist, sondern einen engen Teich erforscht.

Middlemarch