Dieser Kniefall hat die Welt zu einem menschlicheren Ort gemacht, zumindest ein wenig.


Vor 50 Jahren, am 7. Dezember 1970, legte Willy Brandt einen Kranz am Mahnmal für den Aufstand im Warschauer Ghetto nieder, zupfte die schwarz-rot-goldene Schleife zurecht, trat vier Schritte zurück und fiel auf die Knie. Später sollte er sagen: »unter der Last der jüngsten Geschichte tat ich, was Menschen tun, wenn die Worte versagen.«


Erst Jahre später erfuhr ich, dass damals die Hälfte der bundesrepublikanischen Bevölkerung die Geste als übertrieben ansahen und große Teile der Gesellschaft den Kniefall gänzlich ablehnten.